4. January 2019 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | AUSGABE 11
Vor ein paar Tagen habe ich ein Mail bekommen mit einer Anfrage bezüglich dem Gebrauch eines grafischen Werkes zur Weiterverarbeitung. Konkret ging es darum, ob man ein Original-File verlangen darf, um es zu bearbeiten.Speziell im grafischen Bereich ist es manchmal nicht klar, wo die Urheberrechte anfangen und wo sie aufhören. Dies kann zu heiklen Situationen führen. Grundsätzlich gilt aber gemäss dem Institut für geistiges Eigentum (www.ige.ch): «Die Urheberrechte an einem Werk [egal welcher Art] hat die Person, die das Werk geschaffen hat.» Im angloamerikanischen Sprachraum spricht man auch von Copyright.Viele Auftraggeber sind der Meinung, dass ihnen automatisch das Urheberrecht übertragen wird, wenn sie für eine grafische Dienstleistung bezahlen. Dem ist aber nicht so. Es sei denn, die Urheberrechtsübertragung wird ganz konkret vereinbart (z. B. in einem Vertrag). Der Schöpfer des Werkes (= der Rechtsinhaber) bestimmt, ob sein Werk bearbeitet, verarbeitet, wiedergegeben, aufgeführt oder verkauft werden darf etc.. Zum Eigengebrauch können aber auch veröffentlichte Werke ohne Zustimmung des Rechtsinhabers gebraucht werden (Ausnahme: Computerprogramme). Das kennen wir zum Beispiel vom Download der Musik für den eigenen Gebrauch. Das Teilen von Werken ist hingegen nicht gestattet.
Die Definition schützenswerter Werke
Was ist überhaupt ein «Werk»? Ein Werk muss ein geistige Schöpfung darstellen und einen individuellen Charakter aufweisen. Folgende Werke werden gemäss URG Art. 2 im Gesetz erwähnt:
a. literarische, wissenschaftliche und andere Sprachwerke;
b. Werke der Musik und andere akustische Werke;
c. Werke der bildenden Kunst, insbesondere der Malerei, der Bildhauerei und der Graphik;
d. Werke mit wissenschaftlichem oder technischem Inhalt wie Zeichnungen, Pläne, Karten oder plastische Darstellungen;
e. Werke der Baukunst;
f. Werke der angewandten Kunst;
g. fotografische, filmische und andere visuelle oder audiovisuelle Werke;
h. choreographische Werke und Pantomimen. Reine Ideen sind gemäss dem Gesetz nicht geschützt. Diese sollen ungehindert verbreitet und ausgetauscht werden können. Nur wenn diese Ideen in einer Form ausgedrückt werden, z. B. wenn man sie auf einem Stück Papier niederschreibt, sind sie urheberrechtlich geschützt.
Ein Werk – ein Leben lang und länger
Der Urheberrechtsschutz erlischt grundsätzlich 70 Jahre und bei Computerprogrammen 50 Jahre nach dem Tod des Schöpfers. Sollte der Urheber nicht bekannt sein, gilt die Schutzdauer von der Veröffentlichung des Werkes an. Die Urheberrechte sind übertrag- und vererbbar. In der Regel werden die Rechte an die Erben übertragen.Ein Werk ist geschützt, sobald es erschaffen wurde. Es muss kein Schutz beantragt oder irgendwo hinterlegt werden, denn für Urheberrechte gibt es kein Register, sondern es gilt das Gesetz. Die Markierung mit dem Begriff «Copyright» oder mit dem © und dem Hinweis «alle Rechte vorbehalten» hat bei uns in der Schweiz keinen Einfluss auf den Schutz. Das Werk ist so oder so geschützt, aber der Vermerk ist vielleicht ein nützlicher Hinweis oder eine Art Warnung für Dritte. Für den internationalen Schutz kann der Vermerk hingegen sehr wichtig sein: © [Name des Rechtsinhabers] [Jahr der Veröffentlichung] [Vermerk der Rechte].
Wer nicht hören will
Wer gegen das Urheberrecht verstösst, begeht ein so genanntes Antragsdelikt. Das heisst, dass die in ihren Rechten verletzte Person von sich aus Strafantrag stellen muss. Die Frist beträgt gemäss der gesetzlichen Grundlage 3 Monate nach dem Verstoss. Das Strafmass ist nicht ganz ohne: Das Vergehen kann mit bis zu einem Jahr Gefängnis oder einer Busse bestraft werden. Wer die Tat gewerbsmässig begeht, muss mit Gefängnis und einer Busse bis zu 100’000 Franken rechnen.Eine vorsätzliche oder unrechtmässige Urheberrechtsverletzung begeht, wer …
a. ein Werk unter einer falschen oder einer andern als der vom Urheber oder von der Urheberin bestimmten Bezeichnung verwendet;
b. ein Werk veröffentlicht;
c. ein Werk ändert;
d. ein Werk zur Schaffung eines Werks zweiter Hand verwendet;
e. auf irgendeine Weise Werkexemplare herstellt;
f. Werkexemplare anbietet, veräussert oder sonstwie verbreitet;
g. ein Werk direkt oder mit Hilfe irgendwelcher Mittel vorträgt, aufführt, vorführt oder anderswo wahrnehmbar macht;
h. ein Werk durch Radio, Fernsehen oder ähnliche Verfahren, auch über Leitungen, sendet oder ein gesendetes Werk mittels technischer Einrichtungen, deren Träger nicht das ursprüngliche Sendeunternehmen ist, weitersendet;
i. ein gesendetes oder weitergesendetes Werk wahrnehmbar macht;
k. sich weigert, der zuständigen Behörde die Herkunft der in seinem Besitz befindlichen, rechtswidrig hergestellten oder in Verkehr gebrachten Werkexemplare anzugeben;
l. ein Computerprogramm vermietet.
(Aufzählung gemäss URG Art. 6 Abs. 1)
Fazit
Klar ist, dass das Recht an jedem Werk, auch an dem von Grafikern, immer beim Schöpfer liegt. Denn die Gestalter und die Kreativen sind die Rechtsinhaber. Sie können die Nutzungsrechte bestimmen. Diese sollten vertraglich unbedingt geregelt sein (auch mündlich möglich). Die Rechtsinhaber können dem Auftraggeber jedoch die vollen Rechte an den Werken geben oder die Originale herausgeben. Am besten man regelt alles von Anfang an sauber. Das hilft einem, viel Ärger zu vermeiden. Dennoch gibt es immer noch den gesunden Menschenverstand und das Bestreben einen Kunden zufriedenzustellen, statt ihn zu verärgern. Denn ein zufriedener Kunde ist ein treuer Kunde. In diesem Sinne wünsche ich frohes Schaffen.
Quellen:
https://www.ige.ch/urheberrecht/urheberrecht.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Urheberrecht_(Schweiz)
17. January 2018 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | AUSGABE 8
Das Wort Branding ist ja heutzutage in aller Leute Munde. Doch was bedeutet es genau? Warum braucht es das Branding um auf dem Markt zu überleben? Branding kommt aus dem Englischen und bedeutet «Brandmal». Das Brandmahl dient bis heute der Kennzeichnung von Pferden oder Rindern. Brandzeichen identifizieren durch ein Symbol eine Rasse oder den Eigentümer des Tiers. Heute wird nicht mehr mit dem heissen Eisen gebrandmarkt, sondern jedes Tier wird digital gekennzeichnet. Aber genug der Theorie. Wie beim Brandmal ist das Branding eine Identifizierung des Unternehmens und eine Eigenheit, mit der man sich von den Mitbewerbern abgrenzt.
Unter Brandmanagement, auf Deutsch Markenführung, versteht man den Aufbau und die Weiterentwicklung einer Marke während ihrer ganzen Lebzeit. Ziel ist es, sich damit von den Konkurrenten zu differenzieren, einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Wird die Marke gepflegt und weiterentwickelt, entsteht dadurch ein Wettbewerbsvorteil, was wiederum den Marktanteil erhöht und somit mehr Gewinn verspricht. Ziel der Markenführung ist es dann, durch geeignete Massnahmen eine Steigerung dieses Markenwertes und damit des Unternehmenswertes zu erreichen.
Aufbau einer Marke
Am Anfang steht die Markenidentität, sprich das Selbstbild einer Marke als Grundlage der Markenpositionierung. Das Fremdbild ist das Image der Marke und setzt einen längeren Lernprozess des Betrachtens voraus. Das Image muss einen positiven Eindruck hinterlassen und viele Kontaktpunkte mit der Marke haben. Die Verbindung zu den charakteristischen Eigenschaften, Leistungen und Werten des Unternehmen steigert den Wiedererkennungswert. So verhilft die Marke zu mehr Orientierung und Vertrauen. Durch eine gezielte Markenführung und eine konsequente Pflege wird der Unternehmenswert gesteigert. Der Marktanteil wächst und führt dazu, dass die Marke an Bekanntheit gewinnt.
Vier Fragen zur Qualität der Marke:
- Wie nützlich ist die Marke? (Bietet sie den Menschen etwas, das für sie wichtig oder wünschenswert ist?)
- Wie interessant ist die Marke? (Bietet die Marke darüber hinaus etwas, das sie interessant bzw. interessanter als andere Marken mit dem gleichen Nutzen macht?)
- Wie einzigartig ist die Marke? (Ist die Marke in mindestens einer relevanten Dimension anders oder besser als ihre Konkurrenten?)
- Wie widerspruchsfrei ist die Marke? (Bietet die Marke an allen Kontaktpunkten ein stimmiges Erlebnis?)
Markenpositionierung
Die Marke in das Bewusstsein der Konsumenten und der Betrachter einzubrennen ist das Ziel der Markenpositionierung. Viele positive Kontaktpunkte mit der Marke helfen dieser sich im Markt abzuheben. Das Ziel davon ist es die Marke zu stärken. Der Konsument vertraut der Marke und kommt immer wieder zurück. Ist die Marke im Markt etabliert, wird sie auch bevorzugt. Dieser Kreislauf stärkt die Marke, je länger er andauert.
Markenpflege
Die regelmässige Pflege der Marke ist unerlässlich. Es reicht nicht einfach mal eine Marke zu erstellen. Wichtig sind eine regelmässige Überprüfung der Werte, der Position der Marke und der Zielgruppe, denn auch diese ändert sich im Verlauf der Jahre. Eine regelmässige Befragung der Mitarbeitenden und der Kunden zeigt, wie die Marke nach innen und nach aussen wirkt. Durch die richtige Pflege der Marke bleibt diese dem Betrachter immer in Erinnerung, weil sie regelmässig kommuniziert wird. Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil: Der Unternehmenswert bleibt bestehen oder steigert sich weiter.
Fazit: Branding ist nicht nur eine Form, sondern eine Haltung. Und zwar die eigene Haltung einer Marke gegenüber.
1. January 2018 | allgemein, werkstattblog
Herzlich willkommen zu meinem neuen Auftritt: #colorwheel. #allesbleibtneu – die zweite Episode. Jetzt denkst du bestimmt: Was? Schon wieder ein neues Logo, bzw. ein neues Branding? Da hast du nicht ganz unrecht – auch ich würde niemanden empfehlen seine Marke so schnell zu wechseln. Deshalb ein paar Hintergrundinformationen dazu.
Der erste Gedanke ist nicht immer der beste
Nach meinem Renaming im 2016 musste alles relativ schnell gehen. Rasch die Website anpassen, ein neues Branding, ein neues Logo und so weiter. Mir blieb damals gar keine Zeit, mir gründlich Gedanken zu meinem neuen Auftritt zu machen. Das hatte zur Folge, dass ich mir ohne zukunftsweisende Vorlage ein persönliches, zu meiner Agentur passendes Branding gestaltete. Das zweifarbige Logo Blau / Silber war für den Moment in Ordnung. Aber eben nur für den Moment.
Ein alter Farbkreis
Je länger ich mit dem Auftritt unterwegs war, desto weniger konnte ich mich damit identifizieren. Schon bald begann ich neue Skizzen zu gestalten, mit neuen Farben zu experimentieren. Eines Tages stiess ich auf einen alten Farbkreis, den ich vor langer Zeit – es muss in der Oberstufe gewesen sein – selber geschaffen hatte.
Back to the colours
Dieser Farbkreis gab den Anstoss für die neue (eigentlich alte) Idee meines aktuellen Brandings, wie du es heute siehst. Ich definiere die 12 Farben (siehe äusserer Kreis) und verwende diese als Basis für mein Branding. Das kommt dir bekannt vor? In der Tat, auch unter meinem alten Firmennamen «KUPFERSCHMIED Werkstatt für gediegene Kommunikation» hatte ich verschiedene Farben im Einsatz – insgesamt 42. Diese Grundidee hat mir immer zugesagt und sie kam auch bei den Kunden sehr gut an.
Farben sind Leben
Farben spielen in meinem Leben schon immer eine wichtige Rolle. Es sind Farben, die das Leben bereichern. Im Umgang mit dem Auftritt meiner Kunden ist die Farbwahl meistens einer der intensivsten Prozesse. Es macht mir immer viel Spass, zusammen mit dem Kunden die passenden Farben auszuwählen, darüber zu diskutieren und zu philosophieren. Farben sind auch in meiner täglichen Arbeit ein wichtiger Faktor.
digital – global – phänomenal
Genau deshalb habe ich mich entschieden, diesen unüblichen Weg zu gehen und ein komplettes Rebranding zu kreieren. Durch das Punkte-Design kommt das Digitale auch viel besser zur Geltung. Denn das Digitale steht für meine Arbeitsweise und mein Verständnis von effizienten Prozessen in der Zusammenarbeit. Richtig genutzt ist die Digitalisierung bereichernd und faszinierend – deshalb ist meine Agentur zu 95% digital.
Fazit: Das Branding ist neu. Alles andere bleibt. #allesbleibtneu
Farbenfrohe Grüsse ins neue Jahr
Thomas Wickart
7. June 2017 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | AUSGABE 4
Sie haben schon sehr viel darüber gehört, wie man eine Marke aufbaut, wie man sie pflegt und richtig kommuniziert. Mit diesem Artikel werde ich mehr zum Kern der Sache kommen und tief in die Marke und deren Aufbau hineinschauen. Was ist eine Marke genau? Aus was besteht eine Marke? Was verbirgt sich dahinter? Worauf müssen Sie achten?
Viele Unternehmen definieren ihre Marke über die Produkte, die sie vertreiben. Das heisst, sie konzentrieren sich auf die Dinge, die sie sehen, die sie anfassen können. Ertappen auch Sie sich ab und an dabei, die Produkte, die Sie herstellen, als einzige wirtschaftliche Aktivität zu sehen? Glauben Sie, dass Ihr Wissen oder Know-how keine wirtschaftlichen Vorteile bringt?
Das geistige Kapital macht die Marke aus
Doch was ist mit dem Wissen, das in Ihrem Unternehmen steckt? Was ist mit den Mitarbeitenden und deren Kompetenzen, die das geistige Kapital ausmachen? Mit den guten Ideen, die Ihre innovativen Produkte so einzigartig machen? Und was ist nicht zuletzt mit den Erfahrungen, die Ihr Unternehmen in den vielen Jahren gesammelt hat? All dies sind Eigenschaften, die nicht fassbar oder sichtbar sind, die nur gesehen werden, wenn Produkte entstehen. Die Wichtigkeit des geistigen Kapitals im Unternehmen wird oft unterschätzt. Doch das ist ja genau das, was Ihre Marke ausmacht.
Die Marke und der Pfirsich
Stellen Sie sich einen Pfirsich vor. Dieser Pfirsich besteht aus saftigem Fruchtfleisch, das den Kern umhüllt. Wir haben einen Kern, der die Haupteigenschaften des Unternehmens darstellt, die nach aussen nicht sichtbar sind. Das Fruchtfleisch stellt alles Sichtbare dar, also zum Beispiel auch das Corporate Design des Unternehmens, sprich den visuellen Teil der Marke.
Beginnen wir beim Kern, dem geistigen Kapital. Befragungen der Geschäftsführung, von Inhabern oder leitenden Persönlichkeiten haben gezeigt, dass diese oft nicht wissen, wo die Reise ihres Unternehmen hingeht. Manche Unternehmen haben gar kein Leitbild definiert oder irgendwann vor langer Zeit. Das Unternehmen steuert in eine Richtung ohne definiertes Ziel. Fragen Sie sich doch einfach mal: Wer sind wir? Was machen wir? Wie machen wir es?
Wenn Sie sich an die Anfänge zurückerinnern, war das grosse Ziel, dass Sie in Ihrer Kernkompetenz gross und im besten Fall sogar Marktführer werden. Nicht wahr? Doch eines ist dabei vielleicht vergessen gegangen: Nämlich dass Sie gleichzeitig eine Marke aufbauen. Das geht nicht von heute auf morgen. Der Markenaufbau braucht Zeit und Pflege. Auch ein Pfirsich wächst nicht von heute auf morgen. Erst die Zeit und die sorgfältige Pflege des Baumes bringen die gewünschte Frucht hervor. Mit der Zeit wird Ihr geistiges Kapital wachsen. Diese Kernkompetenz muss in Ihrer Kommunikation klar ersichtlich bleiben für den Kunden, aber auch für Investoren und Partner. Der Pfirsich ist zunächst auch grün und klein. Erst die richtige Menge Sonne, Wasser und Pflege lässt ihn zur saftigen Frucht wachsen. Die Ziele müssen regelmässig überprüft werden, damit Sie immer auf Kurs bleiben.
Der berühmte Architekt Ludwig Mies van der Rohe sagte einmal: «Weniger ist mehr». Doch was heisst das für die Marke? Die Marke muss intuitiv und rational wahrnehmbar sein. Auch der Aufbau einer einfachen, schnell fassbaren Marke bietet diesen Mehrwert. Die einfache, konsequente, aber kontinuierliche Kommunikation Ihrer Werte und Ihres Wissensgutes bleibt in den Köpfen Ihrer Kunden. Weniger Schnick-Schnack, mehr Marke.
Die Produkte, die Sie über Ihre Marke erstellen oder vertreiben, sind nur noch Werkzeuge zur Stärkung Ihrer Marke. Es sind nur noch Dinge, die Ihr geistiges Kapital visualisieren. Die Produkte machen nicht Ihre Marke aus, sondern die Marke macht Ihre Produkte. Oder um beim Pfirsich zu bleiben: Sie kaufen ja auch keinen Pfirsich, nur weil er so schön aussieht, sondern weil er Ihnen schmeckt, weil er Sie erfrischt, weil er Ihnen gut tut und weil Sie mit seinem Genuss vielleicht schöne Erinnerungen verbinden.
Die Marke muss belohnen
Jedes Unternehmen muss seine eigene Marke besitzen. Die gesamte Identität und Markenkommunikation beruht auf dem geistigen Kapital. Man kann nicht keine Markenidentität haben – vielleicht ist sie schlecht oder verkehrt, aber sie ist immer. Der Erfolg dieser Marke ist dann immer nur so gut wie sie gestaltet, gepflegt und geführt wird.
Der Mensch und damit auch das geistige Kapital in Ihrem Unternehmen werden somit zu einem wesentlichen Bestandteil der Marke. Mit der richtigen Kommunikation und mit der Schulung der Mitarbeitenden schaffen Sie positive Zugänge zu Ihrer Marke. Sie machen die Marke erlebbar. Das ist so, wie wenn Sie in den saftigen, süssen Pfirsich beissen. Mit dieser positiven Wahrnehmung steigern Sie Ihren Unternehmenswert.
Das bringt mich zum Thema Belohnung. Die Bedürfnisse Ihrer Kunden, Partner oder Aktionäre zu befriedigen, sollte das Bestreben Ihres Unternehmen sein. Es werden Lösungsansätze geboten, die einen realen Wert haben. Das wird von Ihren Abnehmern als Belohnung angesehen und fördert den Verkauf Ihres Angebotes. Das wiederum steigert Ihren Unternehmenswert, was die Stärkung Ihrer Marke fördert. Man spricht von Ihrer Marke und diese wird bekannt. Einfach, nicht?
Es spielt keine Rolle, ob Sie Waren verkaufen oder Dienstleistungen anbieten. Entscheidend ist, dass Sie dabei den Fokus auf die Lösung richten und die richtige Zielgruppe ansprechen. Die Vorteile der Marke müssen greifbar, real und erlebbar sein.
Wenn Sie diese konsequente Haltung verfolgen, haben Sie bestimmt Erfolg. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass verschiedene Unternehmen, die den Fokus nicht auf Ihr Kerngeschäft gerichtet haben, viele Verluste einstecken mussten. Ihr Geschäft kann erweitert werden, aber immer mit Bezug auf Ihr Kerngeschäft. Das Abschweifen in entfernte oder nicht verwandte Bereiche kann gefährlich werden. Die Marke wird verschwommen und kann nicht mehr richtig wahrgenommen werden.
Die Marke und Sie
Was können Sie tun, um Ihre Marke wieder auf Vordermann zu bringen? Es gibt grundsätzlich ein paar Dinge zu beachten. Zuerst einmal analysieren Sie die Ist-Situation Ihrer Marke, Ihrer Corporate Identity und das Corporate Design. Machen Sie sich Gedanken über Grundwerte und erstellen Sie ein Leitbild. Schreiben Sie diese auf eine Stück Papier. Ihre Marke muss Ihre Firmenwerte widerspiegeln, damit Sie es Ihren Kunden einfach machen, Ihr Produkt zu kaufen. Bieten Sie Lösungsansätze an und verkaufen Sie nicht nur einfach Produkte. Selbstverständlich können Sie sich auch externe Hilfe beiziehen, das würde ich Ihnen auch empfehlen. Der Vorteil ist, dass Ihnen eine externe Sicht Ihre aktuelle Situation neutral widerspiegeln kann.
Haben Sie Ihre Marke einmal neu aufgesetzt, ist die Pflege essentiell. Vergessen Sie aber nicht, Ihre Mitarbeitenden in den Prozess zu integrieren. Diese müssen Ihre Firmenwerte genau kennen, denn wie sonst sollten sie die Marke richtig nach aussen kommunizieren können. Am besten ist es, die Mitarbeitenden durch Schulungen und Workshops zu integrieren, sobald der Grundstein der neuen Marke gelegt ist.
Idealerweise machen Sie solche Workshops regelmässig, damit ein reger Austausch zwischen der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden stattfindet. So haben Sie auch die Kontrolle, was intern mit Ihrer Marke passiert. Kommunizieren Sie immer zuerst intern und erst dann extern – so fühlen sich Ihre Mitarbeitenden in den Prozess integriert und sind zufriedener. Wie Sie ja schon wissen, sind zufriedene Mitarbeitende auch die fleissigeren Mitarbeitenden. Hier beginnt Team-Building, um eine Atmosphäre der Kollegialität aufzubauen. Team-Building bringt nichts, wenn schon Konflikte vorherrschend sind.
Sie sehen: Es ist nicht schwer, eine starke Marke zu sein. Es braucht einfach persönlichen Einsatz und Pflege. Wie schon Johann Wolfgang von Goethe sagte: «Das äussere einer Pflanze ist nur die Hälfte der Wirklichkeit». Somit wünsche ich Ihnen guten Appetit beim nächsten Biss in einen Pfirsich.
12. April 2017 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | AUSGABE 3
Mit der Frage: «Was bringt uns ein Corporate Design bzw. ein Corporate Identity?», bin ich in meiner täglichen Arbeit regelmässig konfrontiert.
Bedenken Sie, dass niemand keinen Eindruck machen kann. Oder vielleicht kennen Sie die Aussage «Man kann nicht nicht kommunizieren» – diese Weisheit gilt auch für Ihre Unternehmenskommunikation. Jedes Unternehmen (und sei es auch noch so klein) hat eine Persönlichkeit. Diese gilt es zu kommunizieren, denn so schaffen Sie für Ihr Unternehmen eine Identität. Verlassen Sie sich aber nie alleine auf Ihr Eigenbild (Corporate Identity). Wichtig ist es, eine grösstmögliche Übereinstimmung mit dem Fremdbild (Corporate Image) zu haben. Sprechen Sie mit Ihren Kunden, Partnern oder Lieferanten über das Bild, das sie von Ihrem Unternehmen haben. Das hilft Ihnen, um – wenn nötig – Korrekturen vorzunehmen.
Die Frage, was einem eine Corporate Identity nütze, möchte ich mit der folgenden Aussage beantworten: Das Corporate Design (Erscheinungsbild) macht das Unternehmen sichtbar, die Corporate Communiactions (Unternehmenskommunikation) macht das Unternehmen wahrnehmbar und das Corporate Behaviour (Unternehmenskultur) macht das Unternehmen erlebbar. Diese drei Elemente sind die wichtigsten Bestandteile der Corporate Identity (Identität oder Image).
Folglich muss sich Ihr Unternehmen, wenn Sie von einer positiven Wirkung der gelebten und sichtbaren Corporate Identity profitieren möchten, mit Ihrer eigenen Identität auseinandersetzen. Sie tun das nicht (nur) zum Selbstschutz, sondern auch für ein gutes Gedeihen. Schauen wir das etwas Genauer an:
Intern kann die Corporate Identity
- die Zusammengehörigkeit fördern und ein gutes Arbeitsklima schaffen
- der Arbeit Inhalt und Sinn geben
- die gegenseitige Hilfsbereitschaft fördern
- das Verantwortungsbewusstsein steigern
- den Blick für grössere Zusammenhänge öffnen
- die Mitarbeitenden zu ausserordentlichen Leistungen animieren
Extern kann die Corporate Identity
- das Unternehmen bekannt und beliebt machen
- das Unternehmen von der Konkurrenz abheben
- das Image korrigieren, verbessern und/oder profilieren
- die Wirkung der kommunikativen Massnahmen steigern
Damit diese Wirkung entstehen kann, muss Ihr Unternehmen folgende drei Bedingungen erfüllen:
Ihre Unternehmenskultur (Corporate Behaviour) ist plausibel und erscheint allen Beteiligten (Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten und Partner) einleuchtend und lebenswert.
Ihre Corporate Identity wird gelebt, wenn die Beteiligten die Kultur Ihres Unternehmen in ihrem Tun und Lassen umsetzen wollen oder können. Nur dann kommt es zur Übereinstimmung der Werte und des Wirkens, was Ihre Identität ausmachen.
Ihr Corporate Design stimmt überein und funktioniert, drückt die Unternehmenspersönlichkeit optimal aus und lässt sich auf allen Kommunikationsebenen umsetzen. Das Design ist sympathisch, einzigartig und einprägsam.
Last, but not least: Verlieren Sie nie den Blick aufs Ganze. Eine ganzheitliche, stimmige und konsequente Identität ist die, die wahrgenommen wird.